Achtung: Unsere Praxis in Lüneburg zieht zum 01.06.2024 um. Ab Juni finden Sie unsere Praxis in Lüneburg nicht mehr im Schildsteinweg 30b, sondern Auf der Höhe 69.
Aufgrund einer Verzögerung des Umbaus wird sich die Praxis zunächst in Containern auf dem Parkplatz befinden. Wir sind weiterhin für Sie da, es ist aber mit Einschränkungen im Leistungsspektrum und der Barrierefreiheit zu rechnen. Bereits bestehende Termine bleiben bestehen. Dringende Untersuchungen, können über Ihren Hausarzt angemeldet werden. Wir bitten Wartezeiten und Unannehmlichkeiten zu entschuldigen. Wir danken für Ihr Verständnis!

Krankheitsbilder

Welche angiologschen Krankheitsbilder gibt es und wie äußern sich diese?

Arterielle Verschlusskrankheit der Extremitätenarterien (pAVK)

Die arterielle Verschlusskrankheit der Gefäße tritt am häufigsten in den Beinen auf, Ursache ist in über 90 % eine Arteriosklerose. Die Erkrankung beginnt mit einem Schonhinken beim Gehen und kann über Ruheschmerzen bis zum Absterben der Gliedmaßen führen. Der Schweregrad der Erkrankung ist durch zunächst nicht invasive Untersuchungsmethoden sicher eingrenzbar, bei schweren Durchblutungsstörungen mit Bedrohung der Extremität sind zur Operationsplanung angiographische Darstellungen der Gefäße erforderlich. Für die langfristige Prognose ist die Erkennung entsprechender Risikofaktoren (Hypercholesterinämie, Nikotinabusus, arterieller Hypertonus, Diabetes mellitus u. a.) entscheidend. Entsprechende Kontrollen der Risikofaktoren sollten in der hausärztlichen Praxis erfolgen.

Akuter thrombembolischer Arterienverschluss

Der akute Arterienverschluss kann durch die Verschleppung eines Blutgerinnsels (Embolus) oder lokal durch einen thrombotischen Verschluss eines vorgeschädigten Gefäßabschnittes verursacht sein und führt meist zu einer kritischen Einschränkung der Durchblutung, da noch keine ausreichenden Umgehungskreisläufe ausgebildet sind. Typische Zeichen sind Kältegefühl, Ruheschmerz, Blässe und Parästhesien in der entsprechenden Extremität. Die Abklärung sollte schnellstmöglich erfolgen, da im frühen Stadium des Verschlusses in der Regel eine operative Wiedereröffnung möglich ist.

Arterielle und venöse Kompressionssyndrome

Beschwerden in den Extremitäten können gelegentlich durch Kompression der großen Gefäße, besonders im Schultergürtelbereich oder in den Kniekehlen bedingt sein durch Einklemmung der Gefäße, durch Muskel- und Sehnenstränge oder knöcherne Veränderungen. Typisch sind immer wiederkehrende Beschwerden in bestimmten Funktionsstellungen der Extremitäten oder bei bestimmten Belastungen. Die Beschwerden treten besonders im jugendlichen oder mittleren Alter auf. Langfristig können solche Erscheinungen zu schwerwiegenden Gefäßkomplikationen führen.

Vasospastische Erkrankungen

Das häufigste vasospastische Syndrom ist das sogenannte Raynaud-Syndrom, bei dem anfallsartig auftretende Gefäßkrämpfe der Finger- und Zehenarterien Beschwerden machen. Auslösend sind Kälte, Stress oder auch lokale Kompressionsphänomene. Überwiegend handelt es sich bei entsprechenden körperlichen Voraussetzungen (Untergewicht, niedriger Blutdruck, nicht ausreichender Kälteschutz) um eine primäre Funktionsstörung, die entsprechend behandelt werden kann. Gelegentlich kommt es aber auch sekundär zu einem Raynaud-Syndrom bei Autoimmunerkrankungen des Bindegewebes oder bösartigen Erkrankungen.

Verengungen der hirnversorgenden Arterien

In den Aufzweigungen der hirnversorgenden Arterien im Bereich der Halsschlagadern (A. carotis) kann es bei entsprechenden Risikofaktoren (arterieller Hypertonus, Hypercholesterinämie, Nikotinabusus, Diabetes mellitus u. a.) zu atherosklerotischen Ablagerungen kommen. Höhergradige Verengungen der Gefäße in diesem Abschnitt können zu einem Schlaganfall führen. Das Ausmaß der atherosklerotischen Ablagerungen in den Halsschlagadern (Intima-Media-Dicke) kann zur Abschätzung des kardiovaskulären Risikos und der Progression der Gefäßerkrankung benutzt werden.

Aneurysmatische Erkrankungen der Arterien

Durch den hohen Blutdruck kann es bei vorgeschädigten Gefäßwänden zu Aussackungen (Aneurysmen) führen, die besonders häufig im Bereich der Bauchschlagader und im Bereich der Kniekehlen auftreten. Ab einer gewissen Größe muss mit einer Thrombosierung des Aneurysmas oder auch eine Zerreißung des Gewebes gerechnet werden. Ab einer gewissen Größe müssen diese Aneurysmen operativ ausgeschaltet werden.

Verengungen der Viszeral- und Nierenarterien

Eine seltene, aber gut behandelbare Ursache des hohen Blutdruckes sind Verengungen der Nierenarterien. Durch die Minderversorgung der Nieren mit Blut erfolgt eine kontinuierliche Hormonausschüttung zur Steigerung des Blutdruckes, so dass eine gute Einstellung mit Medikamenten nicht möglich ist.

Entzündliche Gefäßerkrankungen

Im Rahmen rheumatischer Autoimmunerkrankungen können auch sekundär und primär die arteriellen Gefäße beteiligt sein und zu schwerwiegenden Durchblutungsstörungen führen. Besonders häufig sind die Arterien des Kopfes und des Schultergürtels betroffen.

Arteriovenöse Fisteln und Angiodysplasien

Fehlbildungen der Gefäße können zu schwerwiegenden Funktionsstörungen führen. Die Erkrankungen machen sich häufig bereits im jugendlichen Alter bemerkbar.

Bluthochdruck

Der Blutdruck ist ein wichtiger Risikofaktor für die Entstehung von Gefäßkrankheiten, kann aber auch durch Gefäßerkrankungen selbst (Verengungen der Nierenarterien oder Halsschlagadern) ausgelöst sein.

Krampfadern

Krampfadern sind ein stark verbreitetes menschliches Leiden, das unbehandelt zu Hautveränderungen bis hin zu Ausbildung von chronischen Geschwüren (Ulcus cruris), zu Venenentzündungen und Thrombosen führen kann. Krampfadern können primär durch Bindegewebsschwäche und statische Belastungen auftreten, bilden sich aber sekundär auch nach Schädigung des tiefen Venensystems z. B. durch Thrombosen.

Venenthrombose

Eine Venenthrombose führt durch den Verschluss der tiefen Beinvenen zu einer schmerzhaften Beinschwellung. Die Beschwerden sind bei normaler Belastung relativ eindeutig. Häufig treten Venenthrombosen aber bei bettlägerigen Menschen insbesondere nach Operationen auf, so dass die Beschwerden (Beinschwellungen, Schmerzen) erst nach Belastung auftreten. Gefürchtete Komplikationen sind die Lungenembolie. Eine entsprechende Behandlung mit gerinnungshemmenden Mitteln muss sofort eingeleitet werden.

Thrombophlebitis

Die Thrombophlebitis ist ein thrombotischer Verschluss der oberflächlichen Venen mit Ausbildung einer lokalen Entzündung. Ursächlich sind oft Krampfadern.

Chronisch venöse Insuffizienz

Krampfadern Thrombosen und Venenschwäche durch Funktionsstörungen der Venenklappen führen zu einer chronischen Stauung in den Beinen, die als chronisch venöse Insuffizienz bezeichnet wird und langfristig zu chronischer Beinschwellung, Hautveränderungen und chronischen Geschwüren führen kann.

Lungenembolie

Die Lungenembolie ist ein Transport von Bruchstücken meist in den Beinvenen entstanden nach Blutgerinnsel. Kleinere Lungenembolien lösen sich in der Lunge wieder auf. Sehr große Embolien können zu Luftnot oder Herzstillstand führen.

Lymphödem

Das Lymphödem ist eine chronische Schwellung der Beine durch fehlende Transportkapazität der Lymphgefäße. Die Lymphe ist eine eiweißreiche Flüssigkeit des Zwischenzellraumes, der über die Lymphbahnen drainiert wird. Die Diagnose wird nach Ausschluss anderer Ursachen der Beinschwellung (z. B. Adipositas, Lipödem, Herz- oder Nierenschwäche, Medikamentennebenwirkungen u. a.) gestellt.